Wenn Sie dachten, dass Messer und Gabel die einzigen Utensilien sind, die man am Esstisch benötigt, dann haben Sie noch nicht die Vielfalt der Tischsitten aus aller Welt erlebt! Lassen Sie uns auf eine kulinarische Weltreise gehen und die interessantesten, kuriosesten und manchmal auch befremdlichsten Tischsitten entdecken.
Asien: Die Kunst der Stäbchen In vielen asiatischen Ländern sind Stäbchen das Utensil der Wahl. Doch Vorsicht: Es gibt strenge Regeln! In Japan sollten Sie niemals Ihre Stäbchen senkrecht in eine Schüssel Reis stecken – das erinnert an Beerdigungsrituale. In China wiederum ist es ein Fauxpas, mit den Stäbchen direkt auf Essen zu zeigen, und in Korea sollten die Älteren am Tisch zuerst zu den Stäbchen greifen.
Indien: Mit der rechten Hand, bitte! In Indien ist es üblich, mit den Händen zu essen – aber nur mit der rechten! Die linke Hand gilt als unrein. Es ist eine Kunst, Reis und Curry mit den Fingern zu einer kleinen Kugel zu formen und geschickt zum Mund zu führen. Und keine Sorge, vor dem Essen werden die Hände gründlich gewaschen.
Italien: Pasta mit Stil Die Italiener sind bekannt für ihre Liebe zu gutem Essen, und das spiegelt sich auch in ihren Tischsitten wider. Pasta wird mit der Gabel aufgerollt – und zwar ohne Löffel! Und wer nach dem Parmesan fragt, wenn er nicht angeboten wird, riskiert irritierte Blicke.
Äthiopien: Gemeinsam aus einer Platte In Äthiopien teilen sich alle am Tisch eine große Platte, auf der das Essen serviert wird. Mit Injera, einem sauren Fladenbrot, wird das Essen aufgenommen. Hier ist Gemeinschaft und Teilen ein zentraler Bestandteil der Esskultur.
Japan: Schlürfen erlaubt! Wenn Sie in Japan eine Schüssel Nudelsuppe serviert bekommen, vergessen Sie alles, was Sie über Tischmanieren gelernt haben: Hier ist lautstarkes Schlürfen nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht. Es zeigt, dass es Ihnen schmeckt!
Marokko: Gemeinschaftsschüssel und rechte Hand Ähnlich wie in Indien, ist es auch in Marokko üblich, mit den Händen zu essen. Hier teilen sich alle am Tisch eine große Schüssel, und es wird ausschließlich die rechte Hand benutzt. Das Brot dient als „Löffel“, um die leckeren Eintöpfe und Saucen aufzunehmen.
Frankreich: Brot als Besteck Die Franzosen sind bekannt für ihre exquisite Küche und ihre Tischetikette. Ein interessantes Detail: Brot wird oft direkt auf dem Tischtuch abgelegt, nicht auf einem Teller. Und es dient als eine Art „Schieber“, um kleine Stücke auf die Gabel zu befördern.
Russland: Wodka und Toasts In Russland kommt oft Wodka auf den Tisch – und der wird in einem Zug geleert, gefolgt von einem Toast. Aber Achtung: Es ist unhöflich, den Toast auszulassen oder nur einen Schluck zu trinken. Hier zeigt man seine Trinkfestigkeit!
Südkorea: Respekt vor dem Älteren In Südkorea spielt das Alter eine große Rolle bei den Tischsitten. Der Älteste am Tisch beginnt mit dem Essen, und erst dann dürfen die anderen folgen. Auch beim Trinken gibt es Regeln: Wenn Sie von jemandem Älterem ein Getränk angeboten bekommen, nehmen Sie es mit beiden Händen entgegen und drehen sich leicht zur Seite, um zu trinken.
Mexiko: Tacos und Hände In Mexiko ist das Essen oft eine bunte und laute Angelegenheit. Tacos werden mit den Händen gegessen, und es darf gekleckert werden! Hier zählt der Geschmack mehr als die Etikette.
Unsere kulinarische Weltreise neigt sich dem Ende zu. Wir haben gesehen, dass Essen viel mehr ist als nur Nahrungsaufnahme – es ist ein Spiegel der Kultur, der Geschichte und der sozialen Strukturen einer Gesellschaft. Jede Region hat ihre eigenen Bräuche und Rituale, die den Akt des Essens zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Guten Appetit und bis zum nächsten kulinarischen Abenteuer!