Das ständige Erreichbar sein, die niemals endende Suche nach Bestätigung in den sozialen Medien und der zusätzliche Arbeitsstress in der realen Welt, der oft von Leistungsdruck geprägt ist, sind nur drei Aspekte, denen man sich in der heutigen Zeit nahezu täglich ausgesetzt sieht. Es bleibt wenig Spielraum für die wichtige Me-Time, sofern man überhaupt schon einmal davon gehört hat. Dabei ist das gezielte Abschalten für Körper und Geist äußerst wichtig. Hin und wieder sollte der Fokus auf sich gelenkt werden. In dem Moment der Ruhe sollte man sich Fragen stellen, die einen begleiten. Zum Beispiel könnte es die Frage nach dem Sinn des Lebens sein. Ebenso die Frage, ob man überhaupt mit seinem Leben glücklich ist, oder einfach nur nach den Erwartungen anderer lebt und Tag ein, Tag aus nur funktioniert. Dies sind Fragen, die einem im Leben weiterbringen können und eine Reflexion anregen können.
Mit Buddha zu sich selbst finden
Eines der bekanntesten Beispiele, wenn es um Spiritualität und Selbstreflexion geht, ist Buddha. Die Weisheiten des Buddha sind bei spirituell angehauchten Menschen allgegenwärtig. Dabei ist das bloße Hinstellen einer Buddha-Figur noch lang nicht der finale Weg zur Selbstfindung. Man muss das Lebensgefühl übernehmen und auf seine Bedürfnisse projizieren.
„Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.“ – Buddha
Nur wer lernt loszulassen, findet den Weg zu sich. Yoga könnte unter anderem ein guter Einstieg in das Lebensgefühl sein. Gerade in der jüngeren Generation ist der Selfcare-Lebensstil präsent. So ist es gar nicht unüblich, dass jüngere Menschen mehr wert auf die eigene psychische Gesundheit legen, als auf Erfolg. Dabei ist nicht nur der berufliche Erfolg gemeint. Auch das Nutzen von Social Media kann zu innerem Stress führen. Das ständige Vergleichen mit anderen und das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit wird mindestens unterbewusst nach einer gewissen Zeit zu einem großen Problem.
„Gib auf, zu gewinnen und zu verlieren – und finde das Glück.“ – Buddha
Menschen müssen lernen mit Social Media umzugehen. Die ständige Präsenz ist der Wegbereiter für Unzufriedenheit. Grund dafür ist, dass man sich schnell an Likes und Beachtung gewöhnt. Aber auch die digitale Kommunikation ist mitunter problematisch. Hier muss man ständig erreichbar sein. Der Gedanke allein sorgt schon für eine Stresssituation. Aber es gibt einen „leichten“ Weg sich dem zu entziehen: Digital Detox. Leicht ist es für viele Personen natürlich nicht. Vor allem wenn Entzugserscheinungen eintreten. Je nach Abhängigkeitsgrad sollte die Digital-Detox-Phasen kürzer oder länger gewählt werden. Auf jeden Fall sollte man das Einlegen von digitalen Phasen ernst nehmen.
Warum ist Reflexion eigentlich wichtig?
Wie bereits erwähnt sorgt die Reizüberflutung in der heutigen Zeit für eine innere Unruhe. Es sind auch nicht wenige Studien, die zeigen, dass Stress und Burnout mittlerweile zunimmt. Wird dies einfach nur schneller diagnostiziert, oder spielen eben äußere Faktoren eine Rolle auf die Entwicklung? Reflexion kann in dem Fall den Stress-Symptomen entgegenwirken, so dass man einem Burnout noch final von der Schippe springen kann. Die Reflexion kann somit wichtig sein, um:
- Prioritäten neu und richtig zu setzen
- Seine eigene Balance mentaler Natur zu finden
- Achtsam bei Entscheidungen zu sein, um diese richtig zu treffen
- Seine eigenen Ziele zu setzen
- Persönliche Entwicklungen zu überdenken
Man sollte sich bestimmte Ausgangspunkte setzen und Fragen stellen, die eine positive Entwicklung beflügeln, oder zunächst erst einmal antreiben. Fragen, was einem gut tut, oder welche Beziehungen zu Menschen zum eigenen Wohlbefinden betragen, können schon helfen.
Praktische Methoden anwenden
Der Begriff „Reflexion“ ist erst einmal nur ein theoretisches Konstrukt, welches man sich aneignen sollte. Menschen, die sich aber nicht damit auskennen, oder neu einsteigen wollen, brauchen praktische Methoden, um die Theorie umsetzen zu können. Es gibt viele praktische Tipps für ein sogenanntes Mindful Living, als ein Leben, was auf Achtsamkeit ausgelegt ist. Dabei müssen auch nicht alle Tipps und Tricks angewendet werden. Wichtiger dabei ist, die richtigen Methoden zu finden, die einen nach vorne bringen und Spaß bereiten. So mag der eine gerne Yoga, wohingegen ein anderer eher beim Joggen mental zu sich findet. Joggen bei klirrender Kälte ist zum Beispiel ein unkonventioneller Ansatz, der mittlerweile sehr beliebt ist. Die Kombination aus Sport, der frischen Luft und den niedrigen Temperaturen sorgt für ein Gefühl der Freiheit. Viele kommen somit auf eine gewisse mentale Ebene, die zur Reflexion dienen kann. Doch was sind praktische Methoden zur Reflexion?
Schreiben eines Tagebuchs
Was lächerlich klingt, kann in der Tat ein wichtiger Bestandteil der angestrebten Reflexion sein. Viele haben bestimmt schon einmal als Kind oder als Jugendlicher ein Tagebuch geschrieben. Doch wer macht dies im hohen Alter? Genau, recht wenige, was letztlich schade ist. Denn ein Tagebuch hilft einem dabei Gedanken und Gefühle zu ordnen. Es bietet somit den perfekten Platz zu reflektieren. Positive sowie negative Erlebnisse und Emotionen können verarbeitet und analysiert werden. Man einer sieht ja schließlich den Wald vor lauter Bäumen nicht. In einem Tagebuch hat man die chronologische Sortierung der Geschehnisse schwarz auf weiß, und somit einen idealen Überblick. Man könnte sich im Tagebuch auch regelmäßig Fragen stellen und diese nach einer gewissen Zeit beantworten, um Lösungen zu finden. Zum Beispiel:
- Was habe ich heute aus den Geschehnissen gelernt?
- Wofür kann ich dankbar sein?
- Was bringt mir diese Freundschaft?
- Was sollte ich morgen anders machen?
Diese Fragen sorgen dafür, dass man sich mit sich auseinandersetzt. Passiertes wird noch einmal reflektiert und bewertet. Die Fragen sollen einem Fehler und fasche Entwicklungen aufzeigen und geben dabei mögliche Wege vor, die man einschlagen kann, um sein Leben zu verbessern.
Meditieren als Ausgleich
Eines der am häufigsten genutzten Methoden, um zu sich zu finden, ist das Meditieren. Das bewusste Nehmen von Auszeiten in Form von Yoga oder alternativen Meditationstechniken kann wahre Wunder bewirken. Vor allem, wenn man für eine gewisse Regelmäßigkeit sorgt. Das Meditieren könnte somit zu einer täglichen Pause werden, in der man seine Gedanken sortieren kann. Beim Mindful Living ist das Meditieren der Anker. Die Atemtechniken, die teils gelernt werden müssen und Gewohnheit sind, sorgen für die innere Ruhe. Zusätzlich gibt es beim Meditieren noch den Bodyscan. Hierbei handelt es sich um eine gezielte Achtsamkeitsübung. Man will dabei Körper und Geist in Einklang bringen. Das Vorgehen beim Bodyscan ist:
- Zunächst eine Einstimmung in einer entspannten Position
- Als nächster Schritt folgt die Atemwahrnehmung. Die volle Konzentration geht auf die Atmung. Dabei soll man zu Ruhe kommen
- Fokussieren auf verschiedene Körperregionen. Dies wird als systematische Aufmerksamkeit bezeichnet. Jeder Bereich soll punktuell wahrgenommen werden. Körperreaktionen wie Wärme, Schmerzen, Verspannungen etc. sollen registriert werden.
- Durch die Atmung soll losgelassen werden
- Zuletzt soll der Körper als Einheit wahrgenommen werden
Alles in allem ist der Weg zur inneren Ruhe und Selbstreflexion heutzutage wichtiger denn je. Eine Zeit, die von Sorgen, Stress und Reizüberflutung geprägt ist, verlangt eine bewusste Reflexion, um den Widrigkeiten zu trotzen. Neben den Ruhephasen sorgt die Reflexion auch für eine optimale Weiterentwicklung von Körper und Geist. Schwächen können abgelegt werden und richtige Wege können eingeschlagen werden.